Die Amalfiküste

Als Höhepunkt eines Wanderurlaubs an der Amalfiküste kann man die Erwanderung des Molare (1444 m), auch Monte San Michele genannt, bezeichnen. Der Molare ist der höchste Gipfel auf der Halbinsel von Sorrent und ist trotzdem relativ leicht erreichbar, und zwar vom Monte Faito (1131 m) aus. Diesen wiederum erreicht man bequem entweder mit dem Bus von Vico Equense oder mit der Seilbahn von Castellammare di Stabia. Ich war mit dem Bus angereist, dessen Endhaltestelle das Belvedere del Faito ist, das unterhalb und westlich von der Bergstation der Seilbahn liegt. Das Belvedere, wo es zwei Restaurants und sogar Übernachtungsmöglichkeit gibt, bietet ein wunderbares Panorama, das sich von der Spitze der Sorrentinischen Halbinsel über den Golf von Neapel und den Vesuv zu dessen vorgelagerter Ebene erstreckt. Nach der Anreise mit dem Bus begann ich meine Wanderung am Belvedere und lief über eine breite Straße ostwärts und immer gerade aus unterhalb des Monte Faito durch Wald und an Häusern vorbei. Am Pian del Pero (1158 m) gibt es einen Wegweiser, der den Molare nach rechts zeigt. Über diesen Weg würde ich zurückkommen. Stattdessen lief ich geradeaus und nun in Kehren ansteigend bis zu einem Parkplatz. Hier endet der breite Weg und ich befand mich gerade unterhalb des Santuario di San Michele Arcangelo, das man von hier als Abstecher besuchen kann.

Am Parkplatz ist der Molare auch wieder ausgeschildert und der weitere Weg wird nun zum Pfad, der nach einem kleinen Abstieg im weiteren Verlauf mäßig aber kontinuierlich ansteigt. Ich passierte einen Wegweiser bei der Sorgente Acqua Santa (1235 m) und einen weiteren Wegweiser, bei dem ich auf dem Rückweg den anderen Pfad nehmen würde. Bis dahin verläuft der Pfad meist durch den Wald und Aussichten gibt es nur wenige. Schließlich gelang ich auf eine kleine Passhöhe, direkt unterhalb des Gipfels des Molare. Hier wird gerne eine Rast eingelegt, bevor es dann steil auf den Gipfel des Molare hinaufgeht. Der breite Gipfel des Molare (1444 m), den ich dann bald erreichte, hat zwei sensationelle Aussichtspunkte. Der westliche bietet einen fantastischen Blick auf die ganze zugespitzte Sorrentinische Halbinsel und der östliche bietet einen nicht weniger faszinierenden Blick nach Norden auf den Vesuv und dessen südöstlich vorgelagerte und dicht bebaute Ebene. Eine sehr beeindruckende, atemberaubende Landschaftsszene!

Es besteht die Möglichkeit, die Wanderung auf den Molare teilweise als Rundweg zu gestalten. Und so wanderte ich zunächst zum letztgenannten Wegweiser zurück. Hier wechselte ich auf den ausgeschilderten Pfad zur Croce della Conocchia (1387 m). Der Pfad verläuft nun über den Rücken eines Ausläufers des Molare. Das Kreuz hatte ich schnell erreicht und es gibt hier ähnliche Aussichten auf die Halbinsel von Sorrent wie zuvor vom Gipfel des Molare. Beim weiteren Abstieg überraschte mich ein weiteres Kreuz, und zwar das von Sollievo (1267 m), nachdem ich den Abstiegspfad nach Positano links liegen gelassen hatte. Der Pfad führt inzwischen in einem großen Bogen zur Casa del Monaco (1155 m) um ein tiefes Talende herum. Es gibt weiterhin Aussichten, die aber nach den Vorherigen nicht mehr herausragend sind. Indessen geht der Pfad in einen breiten Forstweg über, der auf gleicher Höhe zum Pian del Pero (1158 m) führt, wo ich am Vormittag schon gewesen war. Über den bekannten Weg wanderte ich dann zum Belvedere zurück, wo ich diese herrliche und sehr empfehlenswerte Wanderung beendete.